Dank der verbesserten Haltungsformen und medizinischer Versorgung werden unsere Pferde immer älter. Das ist zum einen sehr schön, weil wir deutlich mehr schöne Momente mit unseren Lieblingen gemeinsam erleben können. Zum anderen bedeutet das aber, dass wir einige wichtige Aspekte beachten müssen, um unseren Oldies im hohen Alter gerecht zu werden. Neben der stressfreien und optimalen Haltung mit viel Bewegung und Sozialkontakten kann besonders die Fütterung bei einem alten Pferd zu einer großen Herausforderung werden.

Pferde im hohen Alter haben häufig folgende Probleme:

• Abbau der Muskulatur
• gesenkter Rücken
• Zahnprobleme
• geschwächtes Immunsystem
• geschwächte Aufnahme von wichtigen Nährstoffen
• Probleme beim Fellwechsel
• Gewichtsverlust

Die häufigste Ursache für ein Gewichtsverlust bei alten Pferden sind Zahnprobleme. Ein Pferd muss das Futter, besonders die wichtige Rohfaser, zunächst zermahlen, damit es im Verdauungstrakt gut verwertet werden kann. Bei den Senioren sind jedoch die Backenzähne über die Jahre hinweg meist so stark abgenutzt, dass die Zähne zu glatt werden, um grobes Futter ausreichend zu zerkleinern. Evtl. wackelnde Zähne oder Zahnlücken erschweren das Kauen zusätzlich. Wird das Futter nicht ausreichend zermahlen, kann das Pferd die enthaltenen Nährstoffe nicht ausreichend aufnehmen.

Daher steigt der Bedarf an hochwertigen Vitalstoffen. Hoch verdauliche Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße erhalten die Körpermasse der alten Pferde. Ebenfalls wichtig für die Senioren sind Mineralien, Vitamine, Spurenelemente und essentielle Aminosäuren, weil der Bedarf deutlich höher ist als bei jungen Pferden.

So wie auch für junge Pferde, steht bei einem alten Pferd eine ausreichende Fütterung an Raufutter im Vordergrund. 1,5 - 2 kg Raufutter pro 100 kg Lebendgewicht wird empfohlen. Solange die Zähne noch gut genug sind, um die Rohfaser zu zerkleinern, ist das leicht. Aber sobald das Pferd die Heuhalme nicht mehr klein genug kauen kann, sollte die Fütterung auf kurzfaserige Rohfaser umgestellt werden. Auch eine gezielte Auswahl der Heusorte kann dem Oldie bereits das Fressen erleichtern. Kurzes und weiches Heu ist meist leichter zu kauen als grobes, langstängeliges Heu. Heucobs sind zum Beispiel ideal bei Zahnproblemen als Heuersatz geeignet, weil sie in aufgequollener Form leicht vom Pferd zu fressen sind.

In den Sommermonaten kann eine ausreichende Menge an Weidegras ideal für die alten Pferde sein. Kurze Grashalme können häufig trotz Zahnproblemen noch gut gekaut werden. Die saftigen Halme lassen sich besser zermahlen als trockene, holzige Heustängel. Zudem ist der Weidegang wichtig für das allgemeine Wohlbefinden. Jedoch bieten unsere Weiden meist nur in den Sommermonaten ausreichend Gras.

Die Nährstoffversorgung sollte sowohl bei der reinen Heu- oder Heucobsfütterung als auch bei ausreichend Weidegang gut abgestimmt sein. Eine regelmäßige Blutbildkontrolle kann Nährstoffmängel frühzeitig erkennen. Der Bedarf an Mineralien, Vitaminen, Spurenelementen und essentiellen Aminosäuren ist deutlich höher bei einem alten Pferd. Die Zufütterung von einem extra auf alte Pferde abgestimmtem Mineralfutter kann bei Bedarf sehr sinnvoll sein. Diese Zusatzfuttermittel sind speziell auf die Bedürfnisse der alten Pferde abgestimmt.

Sollte das Pferd zusätzlich Kraftfutter benötigen, bieten diverse Futtermittelhersteller spezielles Futter für alte Pferde an wie z.B. das 18Plus von Pavo oder das Beste Jahre Vitalmüsli von St. Hippolyt. Dieses Kraftfutter ist meist Zucker- und Stärkearm und reich an hochverdaulichen Proteinen sowie ideal mineralisiert und vitaminisiert. Zudem ist es meist sehr schmackhaft, um den Appetit anzuregen. Oft lässt sich das Seniorfutter gut einweichen, so dass es auch von Pferden mit Zahnproblemen gefressen werden kann.

In Zeiten des Fellwechsels, bei extremen Temperaturschwankungen und schlechter Witterung verbraucht das alte Pferd deutlich mehr Energie. Eine zusätzliche Energiequelle kann das Zufüttern von Öl bieten. Auch Sojaschrot kann als Eiweißquelle gut verfüttert werden. Jedoch sollte man zuvor die Verträglichkeit testen und langsam anfüttern.

Alte Pferde brauchen noch viel Bewegung, wenig Stress und Sozialkontakte. Die optimale Fütterung sollte auf möglichst viele kleine Portionen aufgeteilt werden. Ebenso sollte das alte Pferd genügend Zeit und Ruhe zum Fressen haben.

Neben gutem Futter muss das Pferd ausreichend Wasser aufnehmen. Manche älteren Pferde trinken Wasser lieber aus einem Eimer als aus einer Selbsttränke. Deswegen kann es für ein altes Pferd sinnvoll sein, einen Wassereimer in die Box zu hängen. Der Futtertrog Kunststoff zum Aufhängen von Lister kann mit bis zu 30 Liter Wasser gefüllt werden. Ein weiterer Trick, um das Pferd dazu zu bekommen mehr Flüssigkeit aufzunehmen ist das Füttern von eingeweichtem Futter wie Heucobs oder Mash.

Alte Pferde legen sich ungerne hin, weil das Aufstehen zu anstrengend ist. Ein rutschfester Boden, der genügend Sicherheit beim Aufstehen bietet, überzeigt den ein oder anderen Rentner sich doch mal wieder zum Schlafen hinzulegen. Die EVA Stallmatten von Hofmeister sind rutschfest, bequem zum Liegen und wärmedämmend. Mit den Stallmatten kann man schnell und einfach einen idealen Liegebereich für ein altes Pferd schaffen. Zudem ist das EVA Material so weich, dass Schürfwunden an den Karpalgelenken durch das aufstehen vermieden werden.

Die EVA Stallmatte Luckymat in 34 mm Stärke ist eine preiswerte und weiche Stallmatte für einfache Beanspruchung. Die EVA Stallmatte Luckymat XXL ist eine sehr große matte und ein guter Allrounder in der mittleren Preiskategorie. Die Leistungsfähigste und robusteste EVA Stallmatte ist die Neva Comfort. Alle drei Stallmatten haben rundum Puzzlezähne und können einfach mit einem scharfen Messer zugeschnitten werden.

Um einen unnötigen Energieverbrauch bei einem alten Pferd zu vermeiden, sollte es unter Umständen bei schlechtem Wetter eingedeckt werden. Auch eine regelmäßige Therapie unter einem wohltuenden Pferdesolarium kann den Oldies guttun. Regelmäßige Zahnkontrollen und eine gezielte Überwachung der Blutwerte sind wichtig, um eine gute Versorgung des Pferdes zu optimieren.

Wichtig für ein altes Pferd ist auch die tägliche Beschäftigung. Ein regelmäßiges Putzen ist zugleich eine gesundheitliche Kontrolle des gesamten Körpers. ein altes Pferd sollte auch nicht zum Schonen weggestellt werden. Solange es noch reitbar ist, kann es regelmäßig unterm Sattel gymnastiziert werden. Ausritte, Bodenarbeit oder Spaziergänge können Abwechslung in den Alltag bringen. Jedoch sollte stets die Tagesverfassung dabei berücksichtigt werden. Fällt es dem Pferd an einem Tag mal schwer, weil es vielleicht sehr warm ist, kann auch mal ein kleiner Spaziergang ausreichen.