Alles was man über die Fütterung von Heucobs wissen sollte
Heucobs sind pelletartige Futtercobs aus Heu. Bei der Herstellung wird getrocknetes Gras zerkleinert und zu Cobs gepresst. Die Raufutterstruktur bleibt erhalten. Weil bei den meisten Heucobs das Gras in einem schonenden Warmluftverfahren getrocknet wird, ist die Trocknung wetterunabhängig. Das ermöglicht ein Mähen zum perfekten Zeitpunkt. Bei der herkömmlichen Heugewinnung kann erst gemäht werden, wenn das Wetter lange genug trocken bleibt. Ein zu früher Schnittzeitpunkt erzeugt zu eiweißreiches Heu und ein zu später mindert den Nährstoffanteil. Zudem haben überständige, grobe Grashalme einen erhöhten Lignin Anteil, welcher unter anderem zur Bildung von Kotwasser und Verdauungsproblemen führen kann.
Raufutter ist für Pferde besonders wichtig. Der Rohfaseranteil ist notwendig für eine gute Verdauung und hält die Darmflora gesund. Die Aufspaltung der Rohfaser liefert dem Pferd wichtige Energie. Wenn ein Pferd zu wenig Rohfaser und dafür zu viel Kraftfutter frisst, entstehen Fehlgärungen im Darm und die für die Verdauung wichtigen Mikroben sterben ab. Bei gesunden Pferden ist das beste Raufutter Heu. Es hat einen Rohfaseranteil von 25-30% und die langen Stängel müssen vom Pferd gut und lange zerkaut werden. Das lange Kauen produziert viel Speichel, welcher die Magensäure neutralisiert. Dadurch können Magenprobleme vorgebeugt werden. Zudem verlängert das Kauen die Fresszeit und vermindert dadurch Langeweile.
Bei gesunden Pferden spricht also nichts dafür, das Heu zu ersetzen. Allerdings gibt es verschiedene Gründe, warum man das Heu mit Heucobs ergänzen oder sogar komplett austauschen sollte:
Heucobs für alte Pferde
Alte Pferde können Heu oft nicht mehr so gut fressen, Über die Jahre hinweg haben die Oldies ihre Zähne so stark abgemahlen, dass die Backenzähne keine Struktur mehr haben, um die Heuhalme zu zerkleinern. Die Folgen sind ausgespuckte Heuwickel, stumpfes Fell und Gewichtsverlust. Ein Brei aus schmackhaften Heucobs kann aber meist noch sehr gut gefressen werden.
Pferde mit Zahnproblemen
Bei Pferden mit Zahnproblemen ist es ähnlich wie bei alten Pferden. Sobald die Zähne das grobe Heu nicht mehr ausreichend zerkleinern können, ist das Zufüttern mit Heucobs empfehlenswert, weil diese in eingeweichter Form sehr gut zu fressen sind. Bitte aber bei Zahnproblemen unbedingt einen Facharzt für Pferdezähne hinzuziehen!
Pferde mit Atemwegsproblemen
Heucobs sind durch eine sorgfältige Herstellung frei von Schimmelpilzen und stauben nicht. Deswegen eignen sie sich hervorragend zur Fütterung bei Pferden mit Allergie oder Husten, die Probleme beim Fressen von trockenem Heu haben.
Heucobs zur Aufwertung von schlechtem Heu
Die Herstellung von gutem Pferdeheu ist nicht immer einfach. Bei zu spätem Schnittzeitpunkt vermindern sich die wichtigen Nährstoffe. Bei schlechter Wetterlage in der Trocknungszeit auf dem Feld oder falscher Lagerung der Heuballen, können Schimmelpilze oder Staub entstehen. Auch zu kaufen ist gutes Heu nicht immer und ganze Heuballen sind oft nicht so einfach für jeden Pferdebesitzer zu lagern. Ein Sack Heucobs ist dagegen platzsparend zu verstauen und bietet daher eine ideale Möglichkeit, das Heu aufzuwerten.
Heucobs als Kraftfutterersatz
Steht Ihr Pferd an einem Stall an dem mehrmals täglich Kraftfutter gefüttert wird aber Ihr Pferd benötigt kein Kraftfutter, kann das Füttern von Heucobs Futterneid vorbeugen.
Fütterung von Medikamenten mit Heucobs
Pferde sind Feinschmecker und viele mögen ihre teuren und wichtigen Medikamente nicht. Mischt man diese jedoch unter den wohlschmeckenden Heucobsbrei, kann man sich so manchen Stress ersparen.
Heucobs für zusätzliche Flüssigkeitsaufnahme
Wie auch bei uns Menschen gibt es Pferde, die von sich aus einfach zu wenig trinken. Vor allem bei älteren Pferden ist das häufig der Fall. Mit einem recht flüssigen, aber schmackhaften Heucobsbrei kann daher zusätzliche Flüssigkeit aufgenommen werden.
Heucobs bei Kotwasser
Viele Pferdebesitzer empfehlen gegen Kotwasser die Fütterung von Heucobs. Eine Aufwertung des Raufutters durch Heucobs kann häufig das Symptom lindern.
Flexischale
Die Heucobs kann man am besten in einem Eimer oder einer Futterschüssel zubereiten. Dafür einfach die entsprechende Menge an Cobs mit Wasser aufgießen. Ideal ist dafür zum Beispiel die lebensmittelechte Flexischale. Diese Schale fasst ca. 17 Liter und ist angenehm auch mit einer Hand zu tragen. Für kleinere Mengen eignen sich auch die lebensmittelechten Müsli-Schalen mit Deckel. Die Mengenangaben stehen in der Regel auf dem Futtersack. Gegebenenfalls muss man die Menge nach Bedarf noch leicht anpassen. Wichtig ist, dass so viel Wasser verwendet wird, dass nach der Einweichzeit ein Brei entsteht, bei dem alle Heucobs aufgelöst sind aber keine Suppe entstanden ist. Die Vorlieben unserer Pferde sind hier sehr unterschiedlich. Das eine Pferd mag lieber eine recht feste Konsistenz und das andere schlürft lieber flüssigen Brei. Probieren Sie doch einfach aus, welche Form Ihrem Pferd am besten mundet.
Die Heucobs sind in trockener Form stark gepresst und Quellen bei Kontakt mit Feuchtigkeit stark auf. Das bedeutet, eine kleine Handvoll Cobs nehmen extrem an Volumen zu. Frisst das Pferd jetzt die trockenen Cobs, vergrößert sich das Volumen im Pferd. Wer zuvor einen Quelltest in einer Schale macht, versteht sofort, warum man keine trockenen Heucobs ans Pferd verfüttern sollte.
Heucobs müssen so lange eingeweicht werden, bis sich die Cobs vollständig aufgelöst haben und keine groben Stücke mehr zurückbleiben. Je nach Sorte kann das 15-45 Minuten dauern. Wenn man warmes Wasser verwendet, kann die Quellzeit verkürzt werden. Die beste Möglichkeit ist jedoch, die Heucobs direkt anzusetzen, wenn man am Stall ankommt und sich dann um sein Pferd zu kümmern. Nach dem Putzen, Reiten, Longieren, Boxenmisten oder Tüddeln, sind die Heucobs gewiss gut aufgelöst.
Auf den Futtersäcken steht von den Herstellern eine Fütterungsempfehlung. In der Regel ersetzen ca. 1 kg Heucobs 1 kg Heu. Sollten die Heucobs also die gesamte Heuration ersetzen, wären das ca. 1,5 kg Heucobs pro 100 kg Körpergewicht. Werden die Heucobs zur Aufwertung des Raufutters verfüttert, wird die Menge einfach entsprechend angepasst. Beginnt man mit der Zufütterung von Heucobs, sollte man zunächst mit einer kleinen Menge starten und fiese langsam steigern.
Futtersilo
Heucobs sollten stets trocken gelagert werden. Kommen die Cobs mit Feuchtigkeit in Kontakt, fangen sie an zu quellen und werden empfindlich für Fäulnisbakterien und Schimmelbildung. Da die meisten Heucobs in Papiersäcken erhältlich sind, ist die Lagerung der Futtersäcke am Reitstall nicht gut geeignet. Idealerweise füllt man die Heucobs am Stall direkt in eine Futtertonne.
Damit das teure Futter vor Selbstbedienung der Stallkollegen geschützt ist, gibt es das abschließbare Futtersilo. Dieses Futtersilo hat die Größe einers Spindes (60 x 60 x 150 cm) passt daher ideal in die Sattelkammer und hat ein Fassungsvolumen von 300 Liter. Dieser Futterschrank schützt die Heucobs ideal vor Feuchtigkeit.
Werden die Heucobs trocken gelagert, können sie lange halten. Eine gute, kontrollierte Trocknung des Grases bei der Herstellung der Cobs verhindert die Bildung von Fäulnisbakterien oder Schimmelpilzen. Lediglich eine falsche Lagerung mit zu viel Feuchtigkeit kann die Cobs schnell verderben lassen.
Ebenfalls sollen die aufgequollenen Heucobs schnell verfüttert werden. Eine zu lange Wartezeit oder zu warme Außentemperaturen lassen die Heucobs gären.
Wenn Heucobs zu lange stehen, dann fangen sie an zu gären. Das gilt auch für die Reste im Futtertrog. Diese sollten also regelmäßig entfernt werden. Achten Sie am besten schon bei der Anschaffung des Futtertroges darauf, dass er leicht zu reinigen ist.
Lebensmittelechter Trog
Der lebensmittelechte Futtertrog von Gewa mit einem Fassungsvolumen von 14 Litern ist innen komplett abgerundet und lässt sich leicht reinigen. An diesem Trog gibt es keine Ecken und Kanten, an denen sich der Futterbrei festsetzen kann. Der Trog ist schnell mit einem feuchten Schwamm ausgewischt.
Futtertrog mit Ablaufstopfen
Der Futtertrog aus Kunststoff mit Auswurfkante bietet Platz für größere Futtermengen und vermindert ein Herauswerfen des Futters. Dank einem drehbaren Ablaufstopfen im Boden, lässt sich der Trog gründlich mit Wasser reinigen. Der Trog ist auch in der platzsparenden Variante als Eckfuttertrog erhältlich.
Futtertrog aus Edelstahl
Mit einfacher Reinigung und langer Lebensdauer überzeugen die Futtertröge aus nichtrostendem Edelstahl von Patura. Die Oberflächen sind besonders glatt und leicht zu reinigen, weil sie aufwendig mit einem Laser poliert wurden. Im Boden befindet sich ebenfalls ein Ablaufstopfen, mit dem man das Wasser bei der Reinigung leicht aus dem Trog bekommt. Seitlich eingearbeitete Streben verhindern auch bei diesem Futtertrog ein Herauswerfen des Futters. Den hochwertigen Futtertrog aus Edelstahl gibt es als Rechtecktrog, als Eckfuttertrog und auch als halbrunden Futtertrog.